Your dream is your signature: Review zu 36 Vayadhinile

Your dream is your signature: Review zu 36 Vayadhinile

Ich bin eigentlich nicht der Typ, um Reviews zu Filmen zu schreiben. Erst recht nicht zu neuen Tamil Filmen, aber dieses Mal bin ich voll dabei. Und das hat auch seinen Grund. Hier kommt so etwas wie ein Review zum Film „36 Vayadhinile“ mit Jyothika in der Hauptrolle.

Ich hatte ja bereits einmal geschrieben, dass ich keine Tamil Filme schaue und über welche Genres ich mich im Tamil Film freuen würde. Diesen Film habe ich mir trotz des Risikos ein weiteres Mal enttäuscht zu werden angetan und ich muss sagen: Ich wurde ausnahmsweise mal wirklich nicht enttäuscht.

Story über die klassische Tamil Frau

Über die Story werde ich hier nicht viel schreiben. „36 Vayadhinile“ handelt von einer klassischen Tamil Frau, die ihre Träume und Wünsche in den Hintergrund gestellt hat, um ihre Lebenszeit für die Familie zu opfern. Und es geht darum wie sie sich selbst, also ihr eigentliches Ich mit allen Ambitionen und Träumen, wiederentdeckt.

Ich finde das Thema, das angesprochen wird, so faszinierend und noch faszinierender, dass so etwas überhaupt im Tamil Film angesprochen wird. Und zwar das Thema „moderne Frau vs. traditionelle Frau“. In der Tamil Gesellschaft wird von der Frau erwartet, dass sie sich nach der Hochzeit als Hausfrau zurückzieht und sich um die Familie kümmert. Nicht nur früher, sondern auch von vielen aus der „neuen Generation“. Eine Chance für Job oder Karriere bekommt man nach der Geburt eines Kindes nicht mehr. Man ist zu alt, sagt man. Und genau hier greift der Film an. Jyothika spielt in „36 Vayadhinile“ die Rolle einer 36-Jährigen – wer hätte das bei dem Titel nicht erwartet – die sich gegen die Klischees durchsetzt und „trotz“ 36 Jahren ein sehr erfolgreiches Projekt auf die Beine stellt.

Das Comeback von Jyothika

Nach sechs Jahren übernimmt Jyothika in „36 Vayadhinile“ eine Rolle. Mozhi aus dem Jahre 2007 ist der letzte Tamil Film, den ich von ihr kenne. Und dann jetzt ein Comeback. Aber wie. Diese Frau ist einfach der Hammer und passt einfach in die Rolle von Vasanthi Tamilselvan. Im Prinzip spielt sie sich selber und das perfekt. Eine Mutter mit Ambitionen und mit der Kraft für den Erfolg zu kämpfen und sich gegen jeden Widerstand durchzukämpfen. Eine super Frau – sowohl Vasanthi als auch Jyothika.

Der Film 36 Vayadhinile

Bei dem Film sind nicht nur die Story und die Schauspielerin super, sondern auch alles andere passt. Es ist einfach kein klassischer „Ich -Muss-Jeden-Vollidioten-Erreichen-Damit-Das-Budget-Wieder-Eingenommen-Wird“-Film, sondern einer, der sich auf ein Genre konzentriert (oder 1,5 Genres). Es ist ein klassisches Drama mit ein wenig Comedy-Zügen. Aber nicht wie in anderen Filmen, die meistens einen Comedian haben, der aus dem Film herausgerissene, sinnlose Gags präsentiert. Nein hier sind die leichten Comedy-Szenen direkt im Film integriert und harmonieren mit der Gesamtatmosphäre des Films. Kennt man so irgendwie nicht vom Tamil Film.

Es gibt auch kein Rumgehopse. Es gibt drei Songs, die aber nicht als Tanzeinlagen in Film vorkommen, sondern als im Film integrierte Filmmusik. Auch das ist irgendwie eine Neuheit im Tamil Film. Bewundernswert und ein leichter Schimmer an Hoffnung, dass Tamil Film sich doch noch bessern könnte.

Fazit

Jeder, der guten Tamil Film mag, der sollte sich diesen Film ansehen. Gute Story, gute Schauspielerin und ein gut gemachter Film. Bestens geeignet für einen Familienabend. Ich persönlich werde mir den Film noch einmal zusammen mit meiner Mom anschauen. Einfach aus dem Grund, damit sie sich alles, was ich ihr jeden Tag predige, auch im Film anschauen kann und vielleicht dann mal den Mut fasst im Leben richtig loszulegen. Sie und viele Mütter hier in der Diaspora haben großes Potenzial, was sie aber mangels Mut meistens leider nicht entfalten.

Und hast du den Film schon gesehen? Wie findest du ihn? Was ist deine Meinung dazu? Schreib mir in den Kommentaren, ich freue mich auf deine Meinung!

Themen: Film, Tamil Gesellschaft

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